Hoeller und Osthaus nutzen Techniken der Dopplung und Vervielfältigung für eine spielerische Zusammenstellung ihrer persönlichen Orte in Collagen und Cyanotypien. Wie eine Hommage an die flüchtigen Augenblicke des Lebens stellt das Doppel Bilder zusammen, die den Besuchern ihre Faszination von der Natur und dem künstlerischen Umgang mit dessen (Erscheinungs-) Formen vor Augen führt.

Anja Hoeller kreiert raffinierte Collagen, die auf Fotografien von Räumen und Landschaften ihres Alltags und Entdeckungsreisen basieren. Mit spielerischem Geschick spiegelt und kombiniert sie diese Bilder neu, wodurch neue Muster und Impressionen entstehen, die an den Blick durch ein Kaleidoskop erinnern. Ihre digitalen und manuellen Collagen bewegen sich auf der Schnittstelle von tiefenräumlicher Darstellung im Gegensatz zur ornamental formbetonten Wahrnehmung der Wirklichkeit, wenn man sich mit ihr auf eine Reise mit veränderten Sichtweisen einlässt.

Carolin Osthaus hingegen thematisiert die Schönheit des Verfalls in herbstlichen Gewässern. Sie belichtet selbst gesammelte, sich im Auflösungs- und Zersetzungsprozess befindliche Seerosenblätter mit Sonnenlicht und stellt somit einen Versuch an, die vergänglichen Wasserpflanzen in ihrer Erscheinung zu konservieren. Durch die gewählte Technik der Cyanotypie schafft sie ein Abbild dieser in Lebensgröße in großformatigen Papierarbeiten. Das optische Ergebnis erweckt Assoziationen zu Momenten zum Leben, die bereits im Begriff sind zu verschwinden...