Die Arbeiten der japanischen Künstlerin Nanami Hori gehören zu den eigenwilligste malerischen Äußerungen innerhalb ihrer Generation. Stark beeinflusst von visuellen Subkulturen Japans, bezieht sich ihre Arbeit weniger auf deren visuelle Ästhetik, sondern auf die darunter liegende soziale und psychologische Dimension dieser visuellen Phänomene. Schließlich bilden Manga und Anime eine umfangreiche Resonanz in Fan-Art aus, in der Stile, Figuren oder Motive imitiert, abgewandelt oder erweitert werden. In einer zweiten Stufe bildet diese Äußerungen vernakulärer Kreativität einen Aufhänger für soziale Interaktion zwischen oft einander ansonsten unbekannten Personen, da diese distinkte Form von Fan-Art geteilt, getauscht, aber auch gemeinsam erstellt wird. Vor allem in der temporalen und logischen Brüchigkeit infolge dieser interpersonellen Verzerrung werden die Sujets aus Manga und Anime für Horis Malerei wieder interessant, da sich so diverse Spleens und Unterwanderungen in den Motiven festgesetzt haben. Diese sehr eigene, kulturspezifische Form von Appropriation eröffnet Horis Malerei konzeptionell und kompositorisch besondere Rahmenbedingungen, welche zuletzt verstärkt von einem Repertoire gestischer Malerei ergänzt werden.
Nanami Hori (*1995) lebt und arbeitet in Tokio. Sie hatte Ausstellungen bei XYZ Collective, Tokyo und Bel Ami, Los Angeles sowie zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen. „Left Skin“ ist ihre erste institutionelle Einzelausstellung.
Eröffnung 8.9. // 19:00