Die Arbeit, „passacaglia in c-minor" von Jakob Floess, zerlegt Variationsformen der barocken Orgelmusik in eine Vielzahl von grains, die in einem zweiten Schritt durch ein generatives Verfahren auf einem Zeitstrahl zufällig angeordnet werden. Der Sound wird über Lautsprecher abgespielt, die an der Innenseite der Glasvitrine angebracht sind. Die Scheibe dient so als Resonanzkörper und verleiht der Installation so ihre besondere akustische Qualität. Durch die Methode der mechanischen Übertragung des Klangs wird es dem Publikum möglich, den Klang „passar le calle" - „durch die Straßen gehen(d)" zu erfahren. Visuell stehen Orgelpfeifen und grafische Elemente, als Verweise auf allegorische Darstellungen des Barock im Mittelpunkt der Installation. In barocken Bildelementen stellt sich die Welt oft nicht als kohärent und sinnhaft dar, sondern zwingt durch ihre brüchige und unvollständige Form, Bedeutung aus Fragmenten zu rekonstruieren. Ausgehend von dieser Fragmentierung setzen die durch Glitches (in diesem Fall fehlerhafte Bilddateien) verzerrten Bilder welche kontrapunktisch zu den in Grains aufgelösten Orgelstücken gesetzt sind, zu einer scheinbar unlesbaren Allegorie.
Im Zeitraum vom 27. September bis 13. Oktober 2024 wird seine Ausstellung Tag und Nacht im Duisburger Hauptbahnhof in der Vitrine am Aufgang zu den Gleisen 1 + 2 zu sehen sein.
Die Eröffnung der Ausstellung wird am 27. September 2024, 18 – 21 Uhr, vor Ort gefeiert.
Die Vitrine ist Tag und Nacht geöffnet.
Der Eintritt ist frei – Alle sind herzlich willkommen!