In seinen raumbezogenen Arbeiten nutzt der Berliner Künstler Rolf Walz ein breites Spektrum foto- und objektbasierter Verfahren. Seine ambivalenten, manchmal fast parodistischen Überblendungen erschließen die Tiefen analoger und digitaler Bildrepräsentation. Mit farbigen Spiegeln und Leuchtkästen überträgt er fotografische Bild- und Textfunde in neue widerspruchsvolle Arrangements. So ist etwa das farbige Spiegelglas eines seiner Bildobjekte mit der Warnung Handle With Care beschriftet, gleichzeitig aber auch in hunderte Splitter zerborsten. Es fügt sich – wie eine ästhetisierte Konsequenz aus Richard Hamiltons ›Reparatur‹ des berühmten zerbrochenen Großen Glases von Marcel Duchamp – in ein Geflecht komplexer Wechselbezüge fotografischer und plastischer Elemente innerhalb und außerhalb des Ausstellungsraumes. Bilder von Funden – zwischen unterschiedlichen ›high culture‹ und ›low culture‹-Kodierungen und zwischen Präsenz, Transparenz und Spiegelung changierende Situationen – werden in Rolf Walz’ Installationen zu Erfindungen eines offenen, polyvalenten Bildraums. Immer ist seine Verwendung der arrangierten Elemente an ein Gesamtkonzept gebunden, in dem den Betrachtenden eine integrale Rolle zukommt. In der Regel geschieht dies innerhalb einer auf die eigene Wahrnehmung gelenkten ästhetischen Erfahrung, die eigene Routinen der Auf- und Abwertung bildräumlichen Erlebens reflektiert und in Frage stellt.
Eröffnung:
6.9. // 19:00
Di–Fr 12–18 Uhr
Sa/So 14–17 Uhr
und nach Vereinbarung
Die Ausstellung geht bis 17. November 2024